25. Dezember 2022

Hanfsamen: 6 wissenschaftlich bewiesene gesundheitliche Vorteile

Avatarbild von Dr. Jörg SprathDr. Jörg Sprath

WISSENSCHAFTLICH GEPRÜFT

Jens Koester Potrait
Geschrieben von
Dr. Jens Köster
Die Informationen sind aktuell und entsprechen dem neuesten Stand der Forschung.
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Hanfsamen sind die Samen der Hanfpflanze, Cannabis sativa.

Sie gehören zur selben Art wie Cannabis (Marihuana), es handelt sich aber um eine andere Sorte, die nur Spuren von THC, der psychoaktiven Verbindung in Marihuana, enthält.

Hanfsamen sind außergewöhnlich nahrhaft und reich an gesunden Fetten, Proteinen und verschiedenen Mineralien.

Hier sind 6 wissenschaftlich bewiesene gesundheitliche Vorteile von Hanfsamen.

1. Hanfsamen sind unglaublich nährstoffreich

Der Samen der Hanfpflanze ist botanisch gesehen eigentlich eine Nuss. Das könnte einer der Gründe dafür sein, dass Hanfsamen sehr nährstoffreich sind. Sie haben einen milden, nussigen Geschmack und werden oft als Hanfherzen bezeichnet.

Hanfsamen haben einen Fettgehalt von über 30 % und sind besonders reich an zwei essenziellen Fettsäuren, Linolsäure (Omega-6) und Alpha-Linolensäure (Omega-3).

Zusätzlich enthalten Hanfsamen ebenfalls Gamma-Linolensäure, die mit verschiedenen gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung gebracht wird.

Hanfsamen lindern das Risikk fuer Herzerkrankungen 1
Hanfsamen enthalten sehr viele wichtige Nährstoffe, die der Körper gebrauchen kann.

Hanfsamen sind eine hervorragende Proteinquelle, da mehr als 25 % der Gesamtkalorien aus hochwertigem Protein bestehen.

Das ist deutlich mehr als bei ähnlichen Lebensmitteln wie Chiasamen und Leinsamen, deren Proteingehalt bei 16-18 % liegt.

Hanfsamen sind darüber hinaus eine gute Quelle für Vitamin E und Mineralstoffe wie Phosphor, Kalium, Natrium, Magnesium, Schwefel, Kalzium, Eisen und Zink.1,2

Hanfsamen können roh, gekocht oder geröstet verzehrt werden. Des Weiteren gibt es auch Hanfsamenöl, das sehr gesund ist und in China seit mindestens 3.000 Jahren als Nahrungsmittel und Medizin verwendet wird.

2. Hanfsamen können das Risiko für Herzerkrankungen verringern

Herzerkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache.3

Interessanterweise kann der Verzehr von Hanfsamen das Risiko einer Herzerkrankung verringern.

Die Samen enthalten große Mengen der Aminosäure Arginin, die in eurem Körper Stickstoffmonoxid produziert.4

Stickstoffmonoxid ist ein Gasmolekül, das die Blutgefäße erweitert, was zu einem niedrigeren Blutdruck und einem geringeren Risiko für Herzerkrankungen führt.5

In einer großen Studie mit mehr als 13 000 Personen ging eine erhöhte Argininzufuhr mit einer Verringerung des C-reaktiven Proteins (CRP), eines Entzündungsmarkers, einher. Hohe CRP-Werte werden mit dem erhöhten Risiko für Herzerkrankungen assoziiert.6,7

Die in Hanfsamen enthaltene Gamma-Linolensäure wird ebenfalls mit der Verringerung von Entzündungen in Verbindung gebracht, was das Risiko von schwerwiegenden Krankheiten verringern kann.8,9

Darüber hinaus haben Tierstudien gezeigt, dass Hanfsamen oder Hanfsamenöl den Blutdruck senken, das Risiko der Bildung von Blutgerinnseln verringern und dem Herzen helfen können, sich nach einem Herzinfarkt zu erholen.101112

3. Hanfsamen und -öl kann Hautkrankheiten bekämpfen

Fettsäuren können die Immunreaktionen in eurem Körper beeinflussen.131415

Studien deuten darauf hin, dass das Immunsystem von einem ausgewogenen Verhältnis von Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren abhängt.

Hanfsamenoel in einer Glasflasche
Studien haben gezeigt, dass Hanfsamenöl einen positive Effekte bei Hautkrankheiten haben kann.

Hanfsamen sind eine gute Quelle für mehrfach ungesättigte und essenzielle Fettsäuren. Sie haben ein Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 von etwa 3:1, was als optimal gilt.

Studien haben gezeigt, dass die Einnahme von Hanfsamenöl bei Menschen mit Ekzemen den Blutspiegel an essenziellen Fettsäuren verbessern kann.

Hanfsamenöl hat noch weitere positive Eigenschaft in Bezug auf das Hautbild. So soll es Juckreiz lindern und bei trockener Haut helfen.1617

4. Hanfsamen sind eine großartige Quelle für pflanzliches Eiweiß

Etwa 25 % der Kalorien in Hanfsamen sind Proteine, was relativ viel ist.

Tatsächlich liefern Hanfsamen gewichtsmäßig ähnlich viel Eiweiß wie Rind- und Lammfleisch – 30 Gramm Hanfsamen, also 2-3 Esslöffel, haben etwa 11 Gramm Eiweiß.

Sie gelten als vollwertige Proteinquelle, was bedeutet, dass sie alle essenziellen Aminosäuren liefern. Der Körper kann essenzielle Aminosäuren nicht selbst herstellen und muss sie über die Nahrung aufnehmen.

Vollwertige Proteinquellen sind im Pflanzenreich sehr selten, da Pflanzen oft die Aminosäure Lysin fehlt. Quinoa ist ein weiteres Beispiel für eine vollwertige, pflanzliche Proteinquelle.

Hanfsamen enthalten erhebliche Mengen der Aminosäuren Methionin und Cystein sowie hohe Mengen an Arginin und Glutaminsäure.18

Die Verdaulichkeit von Hanfprotein ist ebenfalls sehr gut – besser als die von Proteinen aus vielen Getreidesorten, Nüssen und Hülsenfrüchten.19

5. Hanfsamen können die Symptome von PMS und Menopause lindern

Bis zu 80 % der Frauen im gebärfähigen Alter können unter körperlichen oder emotionalen Symptomen leiden, die durch das prämenstruelle Syndrom (PMS) verursacht werden.20

Diese Symptome werden höchstwahrscheinlich durch eine Empfindlichkeit gegenüber dem Hormon Prolaktin verursacht.21

Hanfsamen sind unglaublich gesund
Besonders bei Frauen mit PMS oder Menopause können Hanfsamen wahre Wunder bewirken.

Die in Hanfsamen enthaltene Gamma-Linolensäure (GLA) produziert Prostaglandin E1, das die Wirkung von Prolaktin verringert.222324

In einer Studie an Frauen mit PMS führte die Einnahme von 1 Gramm essenzieller Fettsäuren – darunter 210 mg GLA – pro Tag zu einem deutlichen Rückgang der Symptome.25

Andere Studien haben gezeigt, dass Nachtkerzenöl, das ebenfalls reich an GLA ist, bei Frauen, bei denen andere PMS-Therapien versagt haben, sehr wirksam zur Linderung der Symptome beitragen kann.

Es verringerte Schmerzen und Empfindlichkeit der Brust, Depressionen, Reizbarkeit und Wassereinlagerungen im Zusammenhang mit PMS.26

Da Hanfsamen einen hohen GLA-Gehalt aufweisen, deuten mehrere Studien darauf hin, dass sie auch die Symptome der Menopause lindern können.

Der genaue Vorgang ist nicht bekannt, aber das GLA in Hanfsamen kann möglicherweise das Hormonungleichgewicht und die mit den Wechseljahren verbundenen Entzündungen regulieren.272829

6. Ganze Hanfsamen können die Verdauung fördern

Ballaststoffe sind ein wesentlicher Bestandteil der Ernährung und tragen zu einer besseren Darmgesundheit bei.30

Ganze Hanfsamen sind eine gute Quelle sowohl für lösliche als auch für unlösliche Ballaststoffe.

Lösliche Ballaststoffe bilden eine gelartige Substanz in eurem Darm. Sie sind eine wertvolle Nährstoffquelle für nützliche Verdauungsbakterien und können außerdem den Anstieg des Blutzuckerspiegels nach einer Mahlzeit reduzieren und den Cholesterinspiegel regulieren.31, 32

Unlösliche Ballaststoffe machen den Stuhl voluminöser und können den Transport von Nahrung und Abfallstoffen durch den Darm erleichtern. Sie werden mit einem geringeren Diabetes-Risiko in Verbindung gebracht.33, 34

Geschälte Hanfsamen – auch als Hanfherzen bekannt – enthalten jedoch nur sehr wenig Ballaststoffe, da die meisten Ballaststoffe in der Schale zu finden sind.

Solltet ihr Hanfsamen in eurer Ernährung aufnehmen?

Obwohl Hanfsamen erst seit Kurzem in Europa im Trend sind, gehören sie in vielen Gesellschaften aufgrund der ausgezeichneten Nährwerte zu den Grundnahrungsmitteln.

Hanfsamen sind reich an gesunden Fetten, hochwertigem Eiweiß und verschiedenen Mineralien.

Hanfsamenschalen können jedoch Spuren von THC (< 0,3 %), dem Wirkstoff von Marihuana, enthalten. Menschen, die von Cannabis abhängig waren, sollten Hanfsamen in jeder Form meiden.

Eine Sache ist jedoch klar: Hanfsamen sind unglaublich gesund. Sie sind vielleicht eines der wenigen Superfoods, die ihrem Ruf gerecht werden.

Hinweis: Das Informationsangebot auf Fitnessbakery.de rund dient ausschließlich der Information und ersetzt keine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch einen Arzt. Die von uns zur Verfügung gestellten Inhalte dürfen nicht zur Erstellung eigenständiger Diagnosen und/oder einer Eigenmedikation verwendet werden. Siehe dazu unseren Haftungsausschluss.

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